Von Julius van Sambeck erschienen in der ExxecNews Ausgabe 26 / 2020 Das heutige Wirtschaftssystem schafft Innovationen und finanziellen Wohlstand, gleichzeitig ist unsere Wirtschaft auch der zentrale Treiber für nicht nachhaltige Verhaltensweisen.
Dem Anspruch einer nachhaltigeren Wirtschaftsweise durch seine Kapitalanlagen Ausdruck zu verleihen, wird zunehmend sowohl von Privatinvestoren als auch auf institutioneller Ebene erwartet, daher sind Finanzdienstleister neuerdings einem erhöhten Rechtfertigungsdruck gegenüber ihren Kunden und ihren Anspruchsgruppen ausgesetzt. Ein Phänomen, welches diesem Druck entspringt, ist das sog. «Greenwashing». Das Thema verspricht im Marketing steigende Absatzzahlen und es ist daher verlockend, es in neue Kommunikationsstrategien mit einzubinden, selbst wenn die meisten Produkte des Unternehmens eigentlich keinen Bezug zu einer nachhaltigen Wirtschaftsweise aufweisen.
Nachhaltige Geldanlagen beruhen auf der Annahme, dass durch eine Investition positive Veränderungen im Hinblick auf eine nachhaltige Wirtschaftsweise erzielt werden. Darüber hinaus können Mechanismen etabliert werden, die die heutige Art des Wirtschaftens in Frage stellen und Unternehmen und Projekte dahingehend fördern, einen positiven Beitrag für die Umwelt und Gesellschaft zu leisten. Doch welche gesellschaftlichen Herausforderungen sollten private Unternehmen als ihre Aufgaben und damit verbundenen Wirkungsbereiche verstehen?
Kapitalflüsse hin zu einer nachhaltigeren Wirtschaftsform steuern
Die Entscheidung, ein „Divestment“ durchzuführen, sich also aus kontroversen Investments zurückzuziehen und Investitionen durch Geldmittel zu fördern, die zukunftsträchtige und ethisch nachhaltige Zielsetzungen verfolgen, kann neue Chancen eröffnen und gleichzeitig finanzielle und ethische Risiken minimieren. Die Vorwegnahme regulatorischer Risiken wie z.B. potenziell steigende Kosten von Kohlestoffemissionen oder sich verändernde soziale Normen sind zwei von vielen Beispielen.
Laut dem Marktbericht 2020 des Verbandes „Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG)“ gibt es aktuell insgesamt acht verschiedene nachhaltige Anlagestrategien. Das „Impact-Investing“ gilt dabei als ein Investmentansatz mit der Absicht, zusätzlich zu einer positiven finanziellen Rendite auch messbare, positive Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesellschaft zu erzielen. Durch das starke Wirkungspotential von „Impact“-Strategien ist es jedoch wichtig zu hinterfragen, in welchen Handlungsbereichen (z.B. die Verteilung von Trinkwasser oder die Gesundheitsversorgung in Entwicklungsländern) eine vorgesehene Wirkung erzeugt werden soll. Impact-Strategien, die sich im „Venture Capital“ oder dem „Private Equity“ Segment positionieren, bergen nämlich oftmals die Herausforderung, in nichtkommerzielle Lebensbereiche vorzudringen und diese dabei nicht klar genug von kommerziellen Denkformen abzugrenzen. Denn bei der Fragestellung, wo Investitionen ein positives Wirkungspotenzial entfalten können, muss gleichzeitig gefragt werden, welche gesamtgesellschaftlichen Verantwortungsbereiche vor kommerziellen Denkformen geschützt werden sollen.
Impact-Investing als Teil einer kombinierten Anlagestrategie
Unsere Forschung zeigt, dass eine gezielte Zusammensetzung von sich ergänzenden Konzepten nachhaltiger Anlagestrategien als Gesamtkonzept eine Abbildung starker Nachhaltigkeit erreichen kann.
Für die Auswahl der Unternehmen können Ausschlusskriterien und Positivkriterien als Filter für die Aufnahme von Titeln in den Bestandslisten eingesetzt werden.
Mit der Investition in börsengelistete Unternehmen kann ein Wandel innerhalb etablierter Strukturen erzeugt werden. Durch eine transparente Durchführung eines konstruktiven „Engagement-Prozesses“, d.h. die Interaktion und Wahrnehmung der Aktionärsrechte bei Unternehmen eines Fonds, können Aktionäre von ihrer Stimmrechtsausübung Gebrauch machen und in einen direkten Dialog mit den Firmen treten.
Das Potential von „Engagement“ ausschöpfen
Die langfristige Mitwirkung von Aktionären und die Möglichkeit der Einflussnahme, Unternehmen auf Umwelt- und Sozialverantwortung zu sensibilisieren, wurde durch die Verabschiedung der „Shareholder Rights Directive II (SRD II)“ auf EU-Ebene gestärkt. Das Abstimmungsverhalten der großen internationalen „Asset-Manager“ wurde durch die Studie „Voting Matters 2020“ von „ShareAction“ zuletzt auf den Prüfstand gestellt. Das Fazit lautet: Zehn der größten „Asset-Manager“ haben sich bei einem großen Teil der klimabezogenen Abstimmungen auf Hauptversammlungen entweder ihrer Stimme enthalten oder im Fall von einigen großen Namen mehrheitlich gegen die auf den Hauptversammlungen vorgebrachten Beschlüsse zum Klimawandel gestimmt.
Neben dem Anspruch von „Active Ownership“ kann auch ein finanzielles Engagement in gemeinnützige Projekte, ohne ökomischen Leistungsdruck, einen erweiterten Wirkungskreis für einen Impact-Fonds bedeuten. Das zeigt der „Ethius Global Impact“ Fonds. Er bietet ab März 2021 eine systematische positive Wirkung durch die Kapitalanlage an, bei dem sozial-ökologisch motivierte Projekte aus einem Teil der laufenden Asset-Manager Vergütung finanziert werden.
Das ist Ethius Invest Schweiz:
Ethius Invest ein ein auf nachhaltige Investment ausgerichteter Vermögensverwalter mit Sitz in Luzern (Schweiz). Hinter dem 2018 gegründeten Unternehmen stehen Menschen, die der direkte Bezug zwischen der Investition und der daraus resultierenden ganzheitlichen Wirkung interessiert.
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